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Was mich betrifft …

… sind manchmal die kleinen Geschichten des Lebens. Aber selten könnten Sie auch durch dieses Blog andere Betroffen machen.

Die Szene: Mit der Tochter im Supermarkt einkaufen. Der Laden füllt sich gerade mit Schülerinnen und Schülern, die teils aufgebracht, teils künstlich diszipliniert in den Verkaufsraum diffundieren um anschließend wieder an der Kasse zur Rudelbildung beizutragen. Nein dies ist normaler Alltag und auch erst die neutrale Szenenbeschreibung. Und zu der gehört, dass die Gesichter der beteiligten Personen – die ich nicht kenne – entgegen der sonst üblichen Teilnahmslosigkeit eher geprägt waren von beschreibbaren Attributen, wie Entsetzen, Fassungslosigkeit, Wut, Frust … die Mischung aus dem, was man nun in Schülern sehen kann, wenn sie  sich wirklich betroffen zeigen oder aufregen. 

Der Zufall ergab, dass wir zwei – meine Tochter und ich – also zwischen zwei der vormals diffundierten Rudel standen und sie sich (nicht leise) über uns hinweg über den Anlass ihres Aufruhrs unterhielten. Und der machte mich betroffen, denn von den fetzen die ich mitbekommen habe ging es um Wortfetzen die den Themenkreis: Abgabe einer Arbeit – Abschreiben aus und von dem Internet – Als Konsequenz eine schlechte und zwar die schlechteste Note, die es hierzulande gibt. Mehr habe ich nicht mitbekommen, doch es reicht, um bei mir die Fantasie entsprechend zu nähren. Anmerkend hierzu weiss ich natürlich nicht den exakten Kontext, der ja durchaus auch immer wichtig ist und bei Lehrendenentscheidung nicht ungefragt zu einer Bewertung einer Situation ignoriert werden sollte. 

Und das macht mich irgendwie betroffen, denn wenn man die Perspektive der SchülerInnen betrachtet, so war doch die Unsicherheit im qualifizierten Umgang mit dem neuen Medien anzumerken (ähh anzuhören). Sie diskutierten Fragen, wie: „Wieso durfte das der Eine/die Eine und ich nicht – wieso war das bei mir Abschreiben und bei dem/der Anderen nicht“ etc. Mal ehrlich – ist das uns immer allen sooo klar? Und wenn ja, wie lange haben wir gebraucht unseren Weg damit zu finden?  

Gerade die Plagiatismus Debatte wird ja offen geführt – doch mehr im Tonus der Moral – nicht im Tonus des lösenden Umgangs mit der Problematik. 

Von daher wünsche ich mir eigentlich zweierlei. Einerseits dass doch eine solche Diskussion einen Idealen Gesprächsanlass für das Thema bietet und andererseits das Diktat einer Note dem Lernprozess vollkommen kontraproduktiv im Wege steht. Wie will man Einsicht erreichen, wenn der Gesprächspartner gegenüber gerade um seine Existenz bangt?? Auch das waren Stichworte aus dem Dialog. Eigentlich betrifft das uns.

Bis denne

Andreas

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