MyblogLog

… und neulich im Literaturcafe – H. Leyendecker zu Weblogs.

…. um es auch einmal journalitisch betrachtet ganz verkürzt darzustellen:
Wir sind also antidemokratisch, zynisch, verachtend und böse?!

Im Originalkontext : „»Leute, die in Blogs schreiben, sind zum Teil antidemokratisch. (…) Ein Großteil [von Blogs], den ich lese, ist zynisch, ist verachtend, ist böse, ist gegen jedermann.« Die meisten besäßen eine Form, »die von der Vorverachtung lebt«. Jedoch schert Leyendecker nicht alle Blogs über einen Kamm: Was beispielsweise Stefan Niggemeier mit dem BILDblog mache, sei so verdienstvoll wie kaum etwas.

Der Link zur Quelle folgt hier, aber da ich sein Buch nach dem Statement sicherlich nicht bestelle, habe ich den Kontext etwas geändert. Sorry liebes Literaturcafe ihr macht einen tollen Job auf der Buchmesse und von daher danke für Euren Mut auch das zur Verfügung zu stellen: „Hans Leyendecker – Buchmesse-Podcast 2007

Außerdem der Aussage sinnvoll zu entnehmen: Bloggen wird nur vollzogen, weil man etwas „rauslassen wolle“, was man nicht mal mehr am Stammtisch sagen könne.
Selbstgetroffene Einschränkungen für den Wahrheitsgehalt:
Einschränkung 1: „Der pauschal getroffenen Aussage: L. spricht von den Weblogs, die er ‚regelmäßig‘ wahrnimmt.
Einschränkung 2: „Nach meiner Beobachtung…“
Einschränkung 3: „neben natürlich anderen Beispielen“
Einschränkung 4: Eine lange passage über die Verdienste des BILDblog
Alle Einschränkungen zusammen genommen ist diese getroffene Aussage eine Nullaussage, die L. sich hätte wirklich sparen können.
Und trotzdem spiegelt sie eine Haltung wieder, denn alleine logisch aus dieser Argumentation heraus könnte man schließen: „Nur wenn ich „antidemokratisch, zynisch, verachtend und böse“ bin treffe ich auf zumindest sein Interesse. Zugegeben ein gewagter logischer Schluss aber aus der folgenden Perspektive beachtenswert: Das Rezipieren eines Podcast – Blogs oder anderen „neuen“ medientyps unterliegt der Freiwilligkeit. L. ist also nicht gezwungen dies so zu lesen. Und das Freiwilligkeits-Prinzip und die Ergebnisse seiner Aussage legen für mich den Schluss nahe, dass hier etwas dargestellt werden wollte! Also quasi nach dem Vorgehen: Ich lese die Blogs, um zu zeigen, dass sie so sind. Was aber, wenn die Prämisse (Grundannahme) nicht stimmt? Und erneut ein Hinweis auf ein Denkpauschalismus: Einzelfälle sagen nichts über Charakteristika der Allgemeinheit.
Ergebnisse hierzu lassen sich in folgender Diskussion nachlesen. PS: Manchmal darf man auch eine Entschuldigung erwarten. Man könnte es zumindest in Erwägung ziehen wenn sich so pauschal geäußert wird.
PSS: Die Blogsphäre ist empfindlich — und das ist auch irgendwie gut so!

Bis denne Andreas. 

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