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Sich verschließende Systeme

Nehme ich das richtig wahr, dass immer weniger RSS Feeds in den Web2.0 Plattformen Verwendung finden?

Fangen wir doch am Anfang an. Einst waren Feeds das technische Rückgrad des Web2.0.

Was wurde hierdurch möglich? Unabhängig von Device konnte jeder, der ein Feed abonnierte davon in Kenntnis gesetzt werden, dass neue Informationen bereit stehen. Das war praktisch für den Bezieher eines Feed. Media Enclosures wie zum Beispiel Aufio, Video oder Texte konnten auch automatisch bezogen werden. Podcasts, Vodcasts, Screencasts, Picture Casts … waren geboren.

Es gab noch einen zweiten Vorteil für Produzenten von Inhalten: Auf den Schultern von RSS war es möglich plattformübergreifend die Inhalte zu verbreiten und zum Beispiel Inhalte und Kommentare wieder zurückzubinden.

Was ist jedoch mit Plattformen die nur Lesen, jedoch keine RSS-Feeds generieren?

Das mag sinnvoll erscheinen aus der Marktperspektive. Man ‚bindet‘ somit die Rezeption und damit die angestrebte Kommunikation an die Plattformen.

Aber ist damit nicht auch ein Ende der ursprünglichen Öffnung des Netzes verbunden?

Die neueste Weiterentwicklung von iTunesU birgt jede Menge neue Gestaltungsräume. Aber die Nutzung scheint zunehmend auf das Experience iOS ausgerichtet. Nachvollziehbar, dass man hier den mobilen Devices aus eigener Herstellung einen unique value gestaltet. Aber das Nichtbereitstellen von Feeds birgt auch Probleme: Wie können nicht iOs Anwender von diesen Inhalten profitieren? Anders herum gefragt: Wie rechtfertigt man allgemeinen Distributionssaufwand, der sich auf ein device eines Herstellers beschränkt? Ein RSS-Feed hätte einen Ausweg aus dem argumentativen Dilemma geboten, da hier auf der Basis von Open Usable Standards auch Open Content Distribution verknüpft worden wären. Kann man das so sehen, dass sich hier Open Content in eine ‚Closed Plattform‘ bewegt?

Wie seht Ihr das? Welche Strategie würdet Ihr empfehlen?

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