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Aufarbeitung des Podcastday2007

So langsam wird es auch für mich Zeit, dass ich ein paar Zeilen zu dem diesjährigen Podcastday 2007 verliere.
Natürlich zähle ich unter die Personen, die es sich einrichten konnten den ganzen Tag in Köln anwesend zu sein.
Von daher war ausführlich Zeit für Konversationen, Wiedersehen, Entdecken und  Parlavern.
Von daher liebe Grüße an Andrea, Nicole, Oli und Thomas. Vermisst oder verpasst hatte ich Peter und Kus.
Das für mich mit Spannung erwartete Panel war ab 16:00 Uhr vorgesehen und deutlich in zwei Teile aufgeteilt. Zuerst ein Hinweis zu den Anwesenden: Auf dem Podium befanden sich Mandy Schiefner, (Ladies First ;-)) Alan Greenberg, Sebastian Dorok, Karsten Knese, Mandy Schiefner, Markus Ketterl – die Moderation hatte Lutz Goertz. Hintergründe und Webaddressen finden sich [hier]

Nach einem einführenden Impuls durch den Moderator bekam Alan Greenberg die Gelegenheitzu einer (rahmenbedingten) Minikeynote.

Neben statistischen Daten, die sicherlich und natürlich die Relevanz des Themas in der Aufmerksamkeit belegen durften, (woran ich sicherlich nie gzweifelt hätte) und kurzen Erläuterungen zu Apple produkten sind für mich zwei Punkte berichtenswert: Zum Einen ist aus dem Verständnis und den Analysen von Apple heraus Podcasting in mehreren Dimensionen relevant, was bei genauerem Nachdenken über die reine Distribution von Vorlesungesinhalten weit hinausgeht: Zusammenfassend soll an dieser Stelle einmal die Bezugsräume dargestellt werden:

  • Teachers to Students
  • Students to Teachers
  • Students to Students
  • Administration to Students
  • Students to Administration
  • Administration to Prospects
  • Alumni to Campus
  • External to Campus
  • Industry to Campus.

Greenberg Podcasting

Interessant an diesem Denkansatz, der sich in Templates für ein Produkt namens PodcastProducer wiederspiegelt: Die gedachten Szenarien gehen weit über die reinen und unmittelbaren Lehr- Lernszenarien hinaus.  und ich kann diese projizierten Hoffnungen nur Nachruck verleihen. Gerade die Partizipation von Außen wurde explizit mit Attributen, wie „Life Long Learning“ unterstrichen, was Motive der externen interessen erahnen lässt. Doch der Zugewinn für die Studierenden / Schülerinnen und Schüler? Hier steckt ebenfalls noch viel unerschlossenes Potential.
Es folgten eine Reihe von Positivbeispielen und kurzen skizzenhaften Darstellungen von Institutionen und ihren Zielen.
Darunter waren: Stanford, Berkley, MIT open courseware, HEC France, IMD Switzerland, Universia Spain, University de Lion, das Cambridge Science Festival, Windsor Boys School etc. Sicherlich hätte es noch mehr und ausführlichere Informationen gegeben.
Ganz kurz konnten Fragen (2 Stück) erörtert werden. Sie beschäftigten sich natürlich mit der Frage nach Urheberrechten etc. Ganz überraschend für mich, war dann doch die Aussage, man wünsche sich seitens Apple, dass alle verpodcastetetn Inhalte frei (OECCL etc.) zur Verfügung stünden. Das ist m.E. einmal ein mutiges Wort, dass eine verbale Unterstreichung verdient, denn solche Aussagen findet man nicht aus jedem Kontext heraus.
Leider konnte der zeitliche Rahmen nicht dem ursprünglichen Anlass Rechnung tragen, auch unser Subjekt des Podcastens und die Praxis zu artikulieren. Ich schreibe das nun nicht, um unsere kleine AG zu promoten, sondern da Greenberg dies ausdrücklich einleitend so formulierte.
Vielleicht aus der etwas diszantierteren Perspektive nur so viel, falls man/frau dies auch liest und/oder ernst meinte: Die eben erwähnte konzeptionelle Stärke, nach zusätzlichen Effekten über dem Tellerrand des unmittelbaren Lehr-Lern-Kontextes hinaus einen Mehrgewinn des Podcasting zu vermuten, scheint mir ein wichtiger Weg. Immerhin wurde in der Dimension Students to Students ausdrücklich auch solches einbezogen, was sich unter Grass-Root-Movement bezeichnen ließe. Aber, es gibt auch noch einen charmanten Weg der Mitte. Nicht rein institutionalisiert, denn – man sehe doch inzwischen ein, dass es schier schlecht möglich ist, ganze Institute oder gar  Einrichtungen zu bewegen, oder zu Neu-Investitionen  zu bewegen, es sei den sie entstehen gerade neu. Sicherlich ist das ein Markt, den sich das Unternehmen mit dem obsthaltigen Logo in den Blick nimmt. Dazu gibt es sicherlich Rechtfertigung. Doch die mir eher in den Blick genommenen kleinen Kreise der Macher, haben neben dem Podcasten sicherlich nicht die Energie noch in die Geldgeberdiskussion einzusteigen. Um so schöner ist auch die Erkenntnis, das sie dies auch nicht unbedingt müssen.

Genug der Zeilen über firmenphilosophische Belange.
Schließlich waren noch mehr Persönlichkeiten auf dem Podiem, die nach dem Aufbruch von Greenberg dann auch zu Wort kamen.
Karsten Knese berichtete von „!absolutely intercultural!“, dem preisgekrönten Podcastkonzept von der FH Remagen.  Außer einer Schilderung der konzeptionellen Gedanken bereicherte er uns noch mit Hinweisen zur Verbreitung (immerhin 3000 Downloads / Episode und einer erfolgreichen Community). Neu und über die Webseite hinaus war die Information, dass sich um die behandelten Themen ganze Lehrveranstaltungen generierten. Wäre ich jetzt in Skype käme ein (clap) :-).
Mandy Schiefner berichtete von den Aktivitäten des ELC in Zürich (UNI ZÜRICH!!! [Ich werde es nie wieder falsch sagen. versprochen!!!]) Im groben Überblick bot Mandy Einblicke in die Podcasting-Aktivitäten des ELC und deren Service: Audio-Podcast (MitarbeiterInnenfolrtbildung) – Enhanced Podcasts (PPT und Tonaufzeichnung) – Video-Podcasts (und zwar nicht nur als Mitschnitt, sondern auch die Aufzeichnung eines Herleitungsweg mittels Tablet-PC :-).
In Punkto Nutzung gab Sie an, dass sie überwiegend zu Hause wahrgenommen würden, vom Wahrnehmungsmodi aus als Ergänzung zur Vorlesung geschätzt würden, entweder, um Stoff neu zu lernen oder zur Vertiefung – Repetition.
Nicht unwichtig die Anmerkung, dass mittels der Podcasts neue Interessensgruppen erschlossen wurden und nicht die Befürchtung der leeren Vorlesungssääle eingetreten ist. Mit Aussagen, wie: „Wenn es nicht anders geht, dann schaut man sichden Podcast an“ „Meistens lernen sie den Stoff neu und zur Wiederholung haben sie die Möglichkeit des Spulens“ wurde der inzwischen reiche Erfahrungsschatz transportiert. Ein verstärktes Potential erschließt sich in der Sekundärverwertung dieser Inhalte im Rahmen der wissenschaftlichen Weiterbildung.   
Von der Uni Osnabrück erfuhren wir neben einer erstellten Typologie der Einsatzszenarien:
Vorlesungsmitschnitte
Vorträge
Hörfunkbeiträge
Experimentelle Podcasts
Archivmaterial
auch etwas über die Motivation des Virtuos: Man wollte nicht mehr warten, bis die Studierenden in die Vorlesungen kommen. Aus Zeitgründen fanden hier keine weiteren Notizen mehr statt.
Sebastian Dorok beschloss nun den Rahmen mit Erfahrungen aus der Schule. Als Gymnasiallehrer eröffnete er sie Problemlage mit einm Rechenexempel, dass sich anhand der Sprachkompetenz, insbesondere im Selbersprechen einer Fremdprache an einem Durchschnittsgymnasium mit 35+-3 Schülerinnen und Schülern einen Eigenwortanteil der SuS von 4 Minuten / Monat bei 4 Unterrichtsstunden/ Woche als sehr hoch gegriffen erschienen liess, da in der Prämisse davon ausgegangen werden musste, dass die Lehrperson kein Wort selbst sagte. 
Den komplizierten Satz nun einmal anders formuliert: Ein Schüler kommt nur 4 Minuten zu Wort, um eine Fremdsprache zu erlernen. So drastisch war mir das nie bewusst. Ein geschlossener Podcast mit vom Lehrer gesprochenen Aufgaben und durch Schüler in ihrer Hausaufgabenzeit eingesprochenen Beiträgen und gepflegter und etablierter Selbstkorrekturkultur brachten einen Teil der Hörerschaft nicht nur zum Erstaunen, sondern ich nehme für mich/uns mit, dass wir durchaus in einer kommenden und/oder bestehenden Generation  mit einer technikaffinen Generation „Ne(x)t“ rechnen können, die nicht nur Skype/Chat/SMS/etc. kompetent ist, sondern durchaus in der Lage sein wird, bei entsprechender Kultur, connectivistisch  zu agieren.
Soweit meine Geanken, die ich nun um die Stichworte herum aufgezeichnet habe.
Was die mitgereisten Studierenden nach Hause nahmen kann man/frau auf dem BidBlog [hier] nachlesen.
Ein Fazit erlaubt? Die Zeit war kurz!! Das Thema salzig (es schmeckte nach mehr :-) Der Einsatz von Slides im gegensatz zu letzem Jahr erfrischend. Die Referenten harmonierten nicht nur in der präsentierenden Sache, sondern auch dadurch, dass es nicht zu einer „Mein Haus“ – „Mein Boot“ – „Mein …“ Veranstaltung wurde. Und die „Digital Rights“ Frage hat sich in den Grenzen gehalten – und stand einmal nicht im Vordergrund. Letztlich: Thematisch bewegt sich etwas – und wo Bewegung ist, ist auch Potential.

Bis denne
Andreas Auwärter

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