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Vom Schalk im Nacken, eMails, die per Zufall geöffnet werden und dem moralischen Zeigefingern

Ganz im Gegensatz zu den letzten Postings geht es hier jetzt nicht um Presseschelte, weil ich den Eindruck hatte, es habe jemand etwas nicht verstanden, oder einfach nicht gründlich genug recherchiert. Es geht um anderes. Und zwar um Existenzielles. Zumindest wäre der Betrag, um den es geht für mich und meine kleine und ganz junge Familie existenziell.

Thomas Wanhoff sacht was dazu. Peter vom Blockwinkel auch (TB) und viele viele andere. Und betroffen ist Rainer und sein Blog.

Er (Rainer) ist, weil er sich geärgert hat, abgemahnt worden. Und warum ich das jetzt auch auf meinem Blog zum Thema machen möchte, hat zweierlei Gründe.

Zum Einen soll der Mensch aus Kleinbloggersdorf, so wie sich die Blogsphäre in Deutschlandgerade treffend selbst nennt, nicht gerade das Gefühl haben, alleine da zu stehen. Auch wenn ich nicht monitär helfen kann, dann doch wenigstens wortär. 😉

Ein anderer Grund liegt in folgender Überlegung: Wenn wir Mitmenschen / Mitstudierende / als Menschen in irgendeiner Lehrverantwortung zur Partizipation an dem Phänomen Social Software anregen – anleiten – anstupsen, so ist es auch überaus wichtig auf die Gefahren hinzuweisen, denen man sich hierdurch aussetzt.

Solches Gefahrenpotential gilt für Kleinbloggersdorf aber auch für Podcasthüttenhausen.

Ich möchte hier einmal anfangen zu sammeln, und vielleicht ergibt sich über das Kommentieren noch das ein- oder andere Pünktchen dazu, dass ausgefüllt werden muss und an das ich gerade nicht gedacht habe oder mir gar nicht in den Sinn gekommen wäre.

Folgende Struktur könnte man hierbei Zugrunde legen:

  1. Gefahren und Grenzen durch technologische Eigenschaften
  2. Gefahren und Grenzen durch Eigendarstellung
  3. Gefahren und Grenzen durch bestehende Rechtslagen (V.I.S.D.P)

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Zum Ersten:

Mir ist aufgefallen, dass oftmals Trackbacks und Kommentarfunktionalitäten missbräuchlich verwendet werden. Fehlerhafte Trackbacks, Pingbacks und Spam-Kommentare sind leider kein Einzelfall und mir scheint, leider ist man auch trotz technologischer Aufrüstung dem auf lange Sicht nicht gewachsen. Abhilfe wäre allerhöchstens durch Sammelklagen und konzertiertes Vorgehen möglich, wenn man hierzu die nötigen Mittel hätte. Auf folgenden Gegenstand möchte ich jedoch gerne hinweisen: Mir ist aufgefallen, dass einige der Robots bevorzugt ältere Einträge unter die Lupe nehmen, insbesondere solche, zum Beispiel nicht auf der ersten Seite im Feed stehen. Klar, da ist die Chance unentdeckt zu wirken wahrscheinlich am Längsten.

Gegenmittel: Es gibt technische Gadgets, doch mir scheint es eine Frage der Zeit, wann diese wiederum gecknackt sind. Aber, jetzt schlagt mich nicht, wir haben eines der mächtigsten Schadenbegrenzungsmittel überhaupt: Uns. Ich habe es mir zumindest zum Prinzip gemacht eine kleine Benachrichtigung loszulassen, wenn solche Unregelmäßigkeiten auftreten. Sodass der Blog-Eigner, Podcast-Eigner entsprechend reagieren kann. Das kostet mich nur etwas Zeit und kann entsprechend helfen. Natürlich ist das auf Dauer nicht befriedigend und hoffentlich geht das niemandem auf die Nerven.

Zum Zweiten:

Fallbeispiel eins: Der Arme Blogger, der sich in die Schusslinie des Karrikaturenstreits begeben hatte – der ist mir leider nicht persönlich bekannt. Doch was man über ihn ,via den Mainstream-Medien in Erfahrung bringen konnte, eignet sich hervorragend um in Seminaren ein abschreckendes Exempel darzustellen. Ich möchte wirklich nicht streiten darüber, ob es jetzt Eigenverschulden oder Fremdverschulden, Leichtsinn oder Naivität als Thema zu diskutieren lohnend wäre. Es kommt mir hier nur auf den Effekt an. Gegenüber schülerinnen und Schülern – so habe ich das durchaus erlebt, lohnt es ja auch darüber zu sprechen, inwieweit man zu der vollzogenen Eigendarstellung im Laufe der Zeit auch nach vielen Jahren noch stehen kann und will. Der Spiegelartikel, den ich in einem der letzten Postings zitiert habe, zeichnet ein schönes Bild von dem, was nämlich passieren kann. Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass es gang und gebe ist. Was mir bei Flickr und anderer Software noch aufgefallen ist: Man hat eigentlich nicht einmal mehr die Macht darüber, wie man selbst dargestellt wird. Es langt ja, wenn ein Nachbar ein Foto von mir anfertigt und es nach mir benennt, um mich so im Netz öffentlich zu machen.

Nunja, zum Dritten:

Es klingt für den journalistischen Profi jetzt ziemlich banane, wenn ich noch einmal betone, dass wir nicht in einem rechtsfreien Raum sind, in den wir eingezogen sind. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass man bei der ursprünglichen Blogsphäre von einem positiven Menschenbild ausgehen kann, sie (die Blogsphäre) hat Schnittstellen zur realen Welt und da gibt es halt beides.

Was uns also bleibt ist ein Spagat zwischen eigener kontrollierter Meinung, vielleicht einen Funkten von ironischem Geschick, (auch wenn es wirklich schwierig ist über ein Schriftmedium Ironie geltend zu machen, auch bei tausend emoticons nicht), Fingerspitzengefühl und eben – deswegen schreibe ich das hier, ein Bewusstsein dafür, dass man ein Medium benutzt, vor dem man eventuell Respekt und Angst hat.

Genug der Moral jetzt mein Fazit

Die in diesem Posting zum Anlass gewordene Handelskette für elektronische Güter hat sich bei mir inzwischen keine Freundschaft erkauft. Trotzdem werde ich eventuell nicht umhin können sie zu besuchen. Und das weiss sie ziemlich genau. Dreißig Kunden mehr oder weniger, dass wird schätzungsweise sich monitär nicht bemerkbar machen. Aber vielleicht spricht sich so etwas ja herum in Kleinbloggersdorf. Und ich weiss zumindest noch von Aufrufen, die halfen das Anliegen des Versenkens einer Bohrinsel zu verändern. Auch wenn ich heutzutage nicht den Eindruck habe, dass das noch jemand weiss. Zugegeben – mir ist es auch jetzt vor Kurzem wieder eingefallen. Aber das Gefühl habe ich noch im Gehirn verankert. Hey das ist jetzt KEIN Aufruf. Ich wollte es nur ins Gedächtnis rufen.

Bis denne

Andreas

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