Mandy Schiefner hat in einem kleinen Posting einen interessanten Punkt über Qualität und Qualitässicherung angesprochen. Hier das Originalposting, untenan ein Versuch eines Meinungsbildes …
Mandy Schiefner hat in einem kleinen Posting einen interessanten Punkt über Qualität und Qualitätssicherung angesprochen. Hier das Originalposting, untenan ein Versuch eines Meinungsbildes: Podcasting im Bildungskontext
Rubens hat mit seinem Seminar nach den Fussballpodcasts neue Folgen gestartet: Die 1. Folge beschäftigt sich mit den Vorteilen auditiven Lernens. Allerdings sollte man auch die Kommentare lesen, die einige der gesagten Inhalte relativieren. Ein Punkt, der mir schon oft aufgefallen ist, vor allem bei privaten Beiträgen: Wer sichert eigentlich die Qualität des Gesagten? Dadurch, dass jeder einen Podcast erstellen kann, was im ersten Moment in Richtung Partizipation der Massen als sehr positiv gesehen wird, kann aber auch jeder alles erzählen. Falls dies fundamental falsch ist, wird es auffallen. Aber was ist mit den Sachen, die im Graubereich liegen? Ein Beispiel: Ich habe einen Podcast zur Lernmotivation gehört, der sich explizit an Interessierte, Mütter, StudentInnen und so weiter richtete. Beim Hören merkte ich schnell, dass viele Dinge im Bereich Lehr-Lerntheorien einfach nicht stimmte. Dies konnte mir aber nur auffallen, da ich zufällig dieses Gebiet studiert habe. Einem an Lernen interessierten oder einer Mutter werden diese Fehler nicht auffallen, und so können sich in rasender Zeit viele Fehlkonzepte ausbreiten. Ich denke, diese „Gefahr“ von Podcasts wird bisher ein klein wenig vernachlässigt. Auch hier komme ich wieder einmal zum Thema Medienkompetenz und vor allem Medienkritik bzw. Kritikfähigkeit, die m.E. nach zu den Lernaufgaben der Zukunft gehören wird. Aber genug philosophiert, ich wollte eigentlich noch auf die Literaturliste hinweisen:
Hier gibt es eine interessante Literaturliste zum Thema Podcasting im Bildungskontext. „Podcasting im Bildungskontext“ vollständig lesen
Aber in dem folgenden Posting sprachst Du einen sehr interessanten Punkt an, der mich derzeit auch in Punkto: „Qualitätssicherung bei Arbeit durch die Studierende“ angeht, denn – ehe man sich versah kam ich bei unserem Podcast auch in die Situation, dass man reagieren musste (siehe http://www.uni-koblenz.de/~bid/bidcast/index.php?id=30) Nicht umsonst steht das REV für Revized 😉 als Kürzel hintenan.
Doch man kann ja meines Erachtens in die folgenden Dimensionen gehen:
- Nutzer kompetent machen:
Eine Feststellung, die sich bei mir schon sehr lange festgesetzt hat: Das Internet bietet wie kein anderes Medium Phänomen, Anlass und Notwendigkeit, hinter die Fassade zum Beispiel des Autors, seine Intentionen, Meinungen etc. zu schauen. (Medienkritik I). Man lernt durch diese Dinge auch sehr sehr schell Informationen Über das Web hinweg einzuordnen (Medienkritik II) ->Manche Leute haben heutzutage eine glaubwürdige Kompetenz im Kontext dieser Eigenschaften entwickelt und weisen auch mit Umgang mit anderen Medien regelrechte Re-Viewer Qualitäten auf. Das ist ein Attribut, dass sich meines Erachtens bald in allen einen der Gesellschaft ausprägen wird.
- Produzenten kompetent machen:
Folgender Gedankengang hat sich in meiner Arbeit mit „meinen“ Studierenden erwiesen, den ich auf diesem Weg einfach einmal festhalten möchte. Es gibt schon den Ansatz eines Bewusstseins dafür auf einmal Publik – vor nicht „kontrollierbarer“ Öffentlichkeit zu stehen. Das hat seine Tücken (Hemmungen etc. Aber auch seine Chancen (neu entdecktes Verantwortungsgefühl für das, was man sagt, etc. …) Bis hier ein Level erreicht ist ist eine Menge harte Arbeit zusammen mit den Personen, aber lohnend. Der interessante Spannungsbogen ist von daher: Idee entwickeln -> Verantwortung wahrnehmen -> Idee umsetzen -> Selbstreflexion und Fremdreflexion – wenn Du mich fragst, das pädagogische Handwerkszeug in angewandter Form.
Als Zweiter Punkt und das scheint mir im Bezug auf die Social Software besonders wichtig:Transparenz: der Hörer hat ein recht darauf zu erfahren, in welchem Kontext und aus welchem Blickwinkel die Meinung oder das Statement verfasst wurde.
- Vom kritischen Nutzer zum Partizipient:
Das ist ja das neue an der Social Software: neben der eigentlichen Information und der platzierten Meta-Information gibt es auch noch die Re-Aktion der Mitnutzerinnen und Mitnutzer. Ich habe Foren erlebt, in denen Leser ziemlich Verantwortungsgefühl entwickelt haben. Wenn also jemand etwas aus seiner Perspektive dargestellt hat, was schlichtweg falsch ist, oder so nicht stehen kann_ Voila: Hier bietet die Kommentarfunktionalität sicherlich einen der besten Kanäle, zumal die Kritik an der Information transparent und im Kontext bleibt. Man gehe von einem extrem positiven Menschenbild aus und sage sich keiner macht einen Fehler aus Boshaftigkeit, eher aus Unwissen. und dann kann er daraus lernen.
Gerade letzteres bringt ja das Novum schlechthin.