Mit dem Aufräumen der Begrifflichkeit der Netzgeneration scheint mir Schulmeister zumindest bei einigen zu dem ein- oder anderen regen Gedanken und-austausch gekommen zu sein. Zum ersten mal stieß ich nun bei Tim Schlotterfeld auf einen Trackback von Johannes Moskaliuk [TB] aufmerksam, in dem fast trotzig anmutend doch Beobachtungen dagegen stehen. Bei Wedekind findet sich hierzu in den Kommentaren auch ein wenig Gedankenaustausch.Den meinigen Gedanken eine Frage vorangestellt: Wenn es also den Mythos der Net-Generation nicht geben sollte, wieso empfinde ich trotzdem irgendwie hiermit dissenz? Gibt es sie doch- Die Generation der Net-Worker? Oder genauer: Was ist es dann, wenn ich Menschen begegne, die den Möglichkeiten der regen ICT Nutzung deutlich mehr abgewinnen kann als andere?.In gerade der letzten gewählten Frage wurden zwei Schritte vollzogen, die – wie ich meine – vielleicht weiter bringen könnten.
- 1. Schrauben wir den Mythos und die Behauptung von der Existenz einmal herunter. Gehen wir davon aus, es sei nicht belegt – das heisst nicht, es sei nicht doch möglicherweise belegbar. Einer der Kritikpunkte war die Summation von Einzelbeobachtungen. Nehmen wir sie also als solche und sachlogisch wären es Phänomene.
- 2. Verabschieden wir uns von dem Begriff „Generation“ im Verständnis der evolutiven Aufeinanderfolge und in sich abgeschlossenen (homogenen) Gruppe. Gäben nicht andere Verständnismodelle hier Sinn? Wenn ich die Kritik Schulmeisters ernst nehme, dann ist es ja gerade die exklusive Zuerkennung zur einer bestimmten Generation, die fragwürdig erscheint. Gehen wir also davon aus, der Begriff sei unglücklich gewählt, dann ließe sich in einem inklusiven Verständnis einiges an dargestellten Dissonanzen argumentationslogisch außer Kraft setzen.Wäre dann nicht eher von einer Partition die Rede – oder wie Wedekind so schön darstellt: Der Silberrücken in Gemeinschaft mit all den Andren 😉
- 3. Achtung!! Alltagsbeobachtung!!! Keine empirische Belegbarkeit!! (Nicht dass mir jemand das gleich vorwirft ;-). Vielleicht gäbe es doch auch noch eine weitere Denkmöglichkeit. Dazu möchte ich gerne jedoch ausholen. Ich erinnere mich gern an die Gespräche im „fit“ zurück – und gerade die Software-Ergonomischen anliegen reizten, wenn auch aus dem Blick von dem eigenen Arbeitsbereich, immer wieder zum gegenseitigen Diskurs. Dort wurde also kollektiv auch über der Frage des unsicheren Umgangs mit ICT gerade älterer Personengruppen sinniert. In diesem Kontext schilderte ich auch aus meinen Erfahrungen mit mir sehr verwandten und lieben Mitmenschen. Nicht nur ICT, als Beispiel, sondern auch die Bedienung menügeführter Endgeräte kann schlichte Überforderung auslösen. Interessant der Umgang der SE mit dem Thema, denn 1. kann man natürlich fragen: Wie erkläre ich das am Besten, oder gestalte das Bestehende besonders gut – aber 2. kann man auch Anregen nachzudenken, ob es aus der Lebenswelt andere Metaphern gibt, welche die messbaren Barrieren gar nicht erst entstehen lassen. Aber ich schweife ab.Aus der Erfahrung heraus wäre ich 1 Tag vor Schulmeisters Aufsatz geneigt gewesen zu behaupten, es könnte ja etwas mit der Generation zu tun haben. Weshalb ich zu eine solchen Schluss gekommen wäre: Weil ich es als ein Problem der Generation kennengelernt habe. Vielleicht, und den Gedanken nehme ich aus dem Werk mit, erscheint es nur zufällig eine Frage der Generation, und in Wirklichkeit ist es eine Frage der Erfahrung. Das Alltagsbeispiel war deswegen gewählt, um nun mit der wiederum Behauptung schließen zu können, wie schwierig es ist eine Menüführung zu erklären, für jemanden, der damals!! zuvor keine Erfahrung im Umgang mit Rechern hatte. Und diese Probleme hätten dann nicht nur Mitmenschen einer älteren Generation aufzuweisen.
Stellt sich also die Frage: Wenn es keine Generationenfrage ist, – vielleicht jedoch am Beispiel in Generationen für den ein oder anderen erfahrbar oder nachvollziehbar wird, was ist es dann?Doch das ist Deskription – auf der ganz anderen Ebene ist die Konklusion.