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Wie Interviews verarbeiten …

… podcastende kennen vielleicht das Gefühl: Aus dem Workflow geht hervor, dass ein Interview aufgezeichnet auf der Platte schlummert, auch nachdem es grob wie fein geschnitten wurde und egal, wie man es angeht: Weitere Schritte der geeigneten Bearbeitung müssen irgendwie irgendwann folgen. In der Gruppe und gerade in einer so losen Vereinigung, wie wir es in der AG-Podcasting sind kommt noch ein Problem hinzu: Einer hat das Interview aufgenommen. Eigentlich müssten alle es gehört haben, bevor die Arbeit weiter aufgeteilt werden kann … etc. Wie also vorgehen? Alle verdonnern? Eigentlich scheint es auf dem ersten Blick auch Unlust hervorzurufen mit viel Selbstdisziplin erneut alles noch einmal akkustisch durchzukauen. Und erst recht, wenn es nicht ein oder zwei, sondern viele sind. Eine erste Lösung hierfür ergab sich fast von alleine. Und als Vorschlag möchte ich sie auch gerne mitteilen. Von unseren wertvollen  2 Stunden, die wir in der Woche zur Verfügung haben,  und sehr viel mehr mag ich aufgrund des Workflow auch gar nicht auf alle verteilen, denn man studiert ja auch, bzw. hauptsächlich, ‚opferten‘ wir nun zwei Sitzungen, um uns jeweils 2 Interviews gemeinsam anzuhören. Doch in kleine Gruppen aufgeteilt gab es unterschiedliche Aufträge und Aspekte, die bei der akustischen Lektüre zu beachten waren.   1.) Erstellung einer Gliederung / eines Gesprächsverlaufs mit semantischen Anhaltspunkten. 2.) Hören unter dem Fokus der angsprochenen geeigneten Bezüge zu Theorien. 3. Hören unter dem Fokus zu Aspekten die in den Shownotes vorkommen sollen. 4.) Hören unter den besonderen Aspekten, die in einer Anmoderation thematisiert werden können. Anbei ein wenig Berichten über unsere Erkenntniszugewinne in einem solchen Verfahren:

  • Wenn vier Augen mehr sehen als zwei, so gilt das für 4 Ohren ebenso. Ich finde es absolut spannend, wie stark über die akkustische Wahrnehmung ganz unterschiedliche Assoziationen ausgeprägt sind. Und ehrlicherweise muss ich sagen, dass sich hieraus hervorragende Diskussionsanlässe auch inhaltlicher Art ergaben. Und wer hat sich das nicht immer so gewünscht, wenn gesagt wird: „Ich hab das So verstanden, weil …“ (BTW: Ich idealisiere hier ein wenig).
  • Aber auch aus der Medienperspektive fanden spannende Präzisionsnotwendigkeiten statt. Innerhalb der Gruppe wurde ernsthaft diskutiert, wie sich denn Shownotes von der Anmoderation unterscheiden? Wie einen Unterschied erzeugen/ belegen, und warum? Bewusst wurde im Dialog: Anmoderation und Shownotes sind sich von der Zielsetzung her ähnlich. Aber in Shownotes kann ich mehr auf der Meta-Ebene unterbringen, die ich so in der Anmoderation nicht, oder nur wenig thematisieren würde. Und es herrscht hier ein Wechsel des Vermittlungstyps vor. Die Anmoderation ist gesprochen – die Shownotes sind Text. Aufschlussreich sind hier die unterschiedlichen Erwartungen. Haben sich denn solche etabliert – Einmal so in die Runde gefragt? Was erwartet Ihr – aus dem Nutzungsalltag heraus, oder aus dem Bauch?

Bis denneAndreas 

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