Ich finde nicht nur das Verfahren anregend, sondern auch den Outcome folgenden Blogeintrages:
“ Late last week, I received a critque of my 2004 article on Connectivism. In preparation for my presentation (SURF in Utrecht, Netherlands) conference organizers asked Pløn Verhagen to review the article. He didn’t like it. His comments are here.
In response, I have written a meandering article Connectivism: Learning theory or Past Time of the Self-Amused (a printable MS Word file is available here – you might prefer that, my server is spitting out some weird formatting in place of apostrophes in the web article)“
via eLearnspace von George Siemens.
Was hat die lernende und lernforschende Netzgemeinde hiervon? Ich kann nur jubeln, wir haben einen digitalen Disput. Ganz nach alter Tradition universitärer Lehre.
Und so etwas finde ich immer anregend. So hat man nicht nur gerade die Meinung des Verfassers, sondern auch gleich die Kritik und die Defense mitgeliefert und fundiert. Und das vor der Bühne der partizipierenden (Community) lernenden und meinungsbildenden Leserschaft, die sich dann ebenso inhaltlich oder kreativ einbringen kann.
Das alles geliefert heute mit einem Post und zwar hier. Soweit vom Prozedere und meiner Deutung dessen. Der Text ist vielleicht dem Einen oder Anderen schon bekannt gewesen. Ich brauche etwas Zeit um dort erst einmal durchzusteigen und das dauert noch ein paar Tage.
Aber apropos Disput. In Lernpfade griff Pit einen Artikel der Süddeutschen vom 03.11. auf. Die kritische Durchsicht des Artikels liefert streut nur Öl ins Feuer der angeheizten Debatten und ich halte ihn eigentlich … na ja. Ich will für meinen Teil diesen Kritiken nicht ganz folgen. Was mich hierbei zu einem eigenen Eintrag bewegt ist nun mehr als eine Lanze zu brechen für die Wikianer, deren ehrenamtliche Arbeit ich nur bewundern kann.
Mir scheint, dass die Einschätzung, ob man Wikis im Unterricht verwenden darf, oder in Hochschulen immer wieder an solchen aktuellen Diskussionen festfriert. Und von daher möchte ich eher zeigen, was sich hinter dem Wiki Prinzip noch so alles verbirgt.
Wenn man Medien beobachtet, so kommt sofort, im Kontext von Wikis der qualitative Vergleich zu Nachschlagewerken. Ok. Zugegeben der Vergleich drängt sich auf, wenn man sich den Untertitel des bekanntesten Wikisystems ansieht. Da muss ich an letztes Jahr an ein nettes Gespräch mit Elisabeth Bauer denken, die dann auch voll Begeisterung von den wachsenden Inhalten und Schlagwortbenchmarks berichten konnte. Solches engangement liefert nur „grass root“! Aber ich habe ihr damals irgendwie anders zugehört als die Presse das heute tut. Der Anspruch sich qualitativ an redaktionelle Enzyklopädien anzunähern ist ja gar nicht der unmittelbare und primäre Mehrwert, den ein Wiki für den Lehr- Lernkontext so wichtig macht.
Was mir kein Lexikon der Welt liefern kann ist die Diskussion auf der Meta-Ebene. Ich habe einen Inhalt, der sich durch dynamische Begebenheiten und kooperatives entstehen entwickelt, und ich hab die Diskussion über den Inhalt. Somit auch wieder die Beste Grundlage für einen Disput.
Essenzieller und geballter kann ich mich wirklich nicht in eine Materie hineinbegeben als über eine solche Ebene, wo bei manchen Artikeln sogar Sachfragen ausdiskutiert werden. Meines Erachtens werden die Wikis den Vergleich gegen Enzyklopädien nicht gewinnen können. Die Rezeption über die traditionellen Kanäle wird immer zu Kontroversen führen. Doch diesen Mehrwert, den nimmt WIKI keiner. Und der kann doch durchaus Schule machen. Und das meine ich Wörtlich. Und das wird dann auch denen Gerecht, die sich in ihrer Freizeit um eine Begriffspatenschaft kümmern.
Bis denne
Andreas
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